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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 102

1909 - Leipzig : Hirt
102 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. sich mannhaft. Der Krieg wurde zugleich in Armenien und Bulgarien geführt. Als die Russen Plewna in Bulgarien genommen und deu Durchzug ' durch den Schipkapaß des Balkangebirges erzwungen hatten, stand ihnen der Weg nach Konstantinopel offen. Nun mischten sich die Engländer ein. Sie erschienen mit einer starken Flotte an den Dardanellen und erklärten, sobald ein russisches Kreuz auf der Hagia Sophia erscheine, würden sie auf die Russen schießen. Auch Österreich erhob Einspruch. Dadurch kam ein vorläufiger Friede zu San Stefano (südlich von Konstantinopel am Marmara-Meer) zustande; aber die Entscheidung wurde einem Kongreß der europäischen Großmächte vorbehalten. In Berlin trat er zusammen. Fürst Bismarck führte den Vorsitz. Rumänien und Bulgarien wurden als unabhängige Staaten zwischen Rußland und die Türkei gestellt. Bulgarien blieb der Türkei vorläufig tributpflichtig. ,Das armenische Erserum, das die Russen erobert hatten, wurde den Türken zurückgegeben, dagegen verblieb Kars im Kaukasus den Russen, die daraus eine starke Festung schufen. Montenegro und Serbien wurden ebenfalls unabhängig von der Türkei. Bosnien und die Herzegowina wurden österreichischer Verwaltung übergeben, Thessalien und Epirus an das Königreich Griechenland abgetreten. Der Türkei verblieben in Europa nur noch die Provinzen Albanien, Rnmelien und Mazedonien, das Stammland Alexanders des Großen. England ließ sich die Insel Cypern gegen eine Geldentschädigung von der Türkei abtreten und versprach dafür Schutz gegen etwaige russische Eroberungsversuche. Die Fürsten von Rumänien, Serbien und Bulgarien haben später den Königstitel angenommen, Ostrumelien steht unter bulgarischer Verwaltung, , Bosnien und die Herzegowina hat Österreich seinem Staatsgebiete vollständig einverleibt (1908). Der Berliner Kongreß hatte verhindert, daß Rußland Länderzuwachs auf der Balkanhalbinsel erhielt. Die russische Mißstimmung richtete sich gegen den Vorsitzenden des Kongresses, obschon das Deutsche Reich von der türkischen Beute weder etwas beansprucht noch erhalten, sondern als neutrale Macht die Gegensätze nur auszugleichen gesucht hatte. Der russische Zar zog sich vom Dreikaiserbund zurück; darauf schloß das Deutsche Reich mit Österreich und Italien den Dreibund. Bismarck hat es trotzdem verstanden, auch das Verhältnis zu Rußland wieder freundlicher zu gestalten und 1884 den sogenannten Rückversicherungsvertrag auf sechs Jahre zu schließen. Die Vereinbarung lautete dahin, daß Rußland neutral bleiben solle, wenn das Deutsche Reich von Frankreich angegriffen werde, dafür würde das Deutsche Reich bei einem Angriff Österreichs auf Rußland nicht eingreifen. Nach Ablauf der sechs Jahre wurde der Vertrag nicht erneuert; Rußland näherte sich der Französischen Republik, mit der am Schluß des Jahrhunderts ein festes Bündnis zustande kam, das der Zweibund genannt wird.

2. Deutsche Geschichte - S. 261

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die äußere Politik des deutschen Reichs. 261 dem Jahre 1875 entstanden Aufstände der unter türkischer Herrschaft lebenden Christen in Bosnien, der Herzegowina und Bulgarien. Als diese von den Türken in greuelvoller Weise bekämpft wurden, mischte sich Rußland ein und erklärte an die Hohe Pforte den Krieg. Derrussisch - türkische Krieg, der von 1877 bis 1878 dauerte, führte nach mancherlei Wechs'elfällen zur Besiegung der Türkei, die zu einem sehr ungünstigen Frieden gezwungen wurde. Da trat England für sie ein. Ein Weltkrieg drohte auszubrechen und wurde nur dadurch abgewandt, daß die Gesandten der Großmächte zu einem Kongreß zusammentraten, der in B e r l i n abgehalten wurde; den ggj« Vorsitz führte der deutsche Reichskanzler, der, wie er selbst sagte, als „ehr- 1878-licher Makler" sein Amt verwaltete. Auf dem Kongreß wurden die politischen Verhältnisse der B a l k a n h a l b i n s e l neu geordnet, ein neues, von der Türkei abhängiges Fürstentum Bulgarien geschaffen, Bosnien der österreichischen, Eypern der englischen Verwaltung unterstellt. Die Russen aber, welche sich durch die Bestimmungen des Kongresses benachteiligt fühlten, schoben die Schuld dafür ohne jede Berechtigung Deutschland zu. Seitdem trat eine Erkaltung in den gegenseitigen Beziehungen beider Mächte ein. Diese Wahrnehmung brachte Bismarck zu dem Entschlüsse, ein engeres Bündnis mit O st e r r e i ch einzugehen, und er erhielt dazu die Genehmigung Jgjjf seines Kaisers. Der Zweibund, der 1879 abgeschlossen wurde, verwandelte 1879-sich vier Jahre später durch den Beitritt Italiens in einen Dreibund. Die Italiener hatten sich den Umstand zu nutze gemacht, daß des deutschfranzösischen Krieges wegen die französische Besatzung, die bisher zum Schutze des Papstes in Rom gestanden hatte, abgezogen war. Im September 1870 hatten sie Rom besetzt; jetzt erst war die Einheit Italiens vollendet. Aber der junge Staat litt unter der Mißgunst Frankreichs; und als Frankreich die Schutzherrschaft über das Algerien benachbarte Tunis übernahm, welches die italienischen Staatsmänner einst für ihr Vaterland zu erwerben gehofft hatten, schloß sich Italien, wo im Jahre 1878 auf Viktor Emanuel sein Sohn H u m b e r t gefolgt war, im Jahre 1883 an das deutsch-österreichische $r®”nbi Bündnis an. Der Dreibund ist seitdem regelmäßig verlängert worden. 1883- Einige Jahre später, im Jahre 1887, schien es wirklich zu dem Kriege zwischen Frankreich und Deutschland, der so lange gedroht hatte, kommen zu sollen; es war die Zeit, wo der General Boulanger französischer Kriegsminister war. Doch blieb auch dieses Mal der Friede erhalten. In Rußland wurde Alexander Ii., derselbe Kaiser, dem die russischen Bauern ihre Befreiung von der Leibeigenschaft verdanken, 1881 das Opfer eines Dynamit-Attentats. Ihm folgte Alexander Iii., zu Alexander!., dem Bismarck ein leidliches Verhältnis zu erhalten wußte, obwohl er kein

3. Deutsche Geschichte - S. 230

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
230 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs- Jhjatu Franzjoseph. Kurz vorher hatte ein sehr tatkräftiger und entschlossener Staatsmann, Fürst Schwarzenberg, die Leitung des Ministeriums übernommen. Italienischer Der Ausstand, der in den italienischen Provinzen Österreichs aus- ffrtc8' gebrochen war, wurde, obwohl die Sardinier den Ausständischen zu Hilse ge- kommen waren, von dem Feldmarschall Radetzky 1849 niedergeworfen. Minder glücklich waren die österreichischen Truppen in ihren Kämpfen gegen Aufstand der bte Ungarn, welche sich in offener Empörung befanden und das Haus Habsburg vom Throne ausgeschlossen hatten. Franz Joseph sah sich endlich genötigt, die Hilfe anzunehmen, welche ihm Kaiser Nikolaus I. von Rußland zur Bekämpfung des Aufstandes anbot. So rückte denn ein russisches Heer im Sommer 1849 in Ungarn ein. Jetzt erst konnte der Aufstand unterdrückt werden; es folgten blutige Standgerichte. § 234. Das Frankfurter Parlament. Im Mai des Jahres 1848 war in der Paulskirche zu Frankfurt zum ersten Male ein deutsches Parlament zusammengetreten. Zu , ihm gehörten viele durch Begabung und Charakter hervorragende, sür die Macht und Größe Deutschlands begeisterte Männer. Sie sahen ihre Aufgabe darin, Deutschland eine Verfassung zu geben; über die Art der Ausführung waren freilich sehr verschiedene Meinungen ver-Die^r^ubli- treten. Hs gab eine Partei, welche in Deutschland die Republik be-Partet, gründen wollte und der Hoffnung lebte, die deutschen Fürsten ohne wesentliche Skwierigketten von.ihren. Thronen .stürzen zu können. Eine starke Partei im Parlamente gedachte Deutschland durch Wiederherstellung des Kaisertums einheitlicher zusammenzufassen, als es in den letzten Jahrzehnten der Fall gewesen war. Da es aber klar war, daß, solange es in Deutschland zwei Großmächte gab, eine straffere politische Einheit undurchführbar war, so schlug sie vor, sämtliche deutsche Staaten mit Ausnahme Österreichs zu einem Bundesstaate zusammenzufassen; dessen Führung sollte Preußen übernehmen und dem König von Preußen die deutsche Kaiserwürde übertragen werden. Dieser engerebund sollte dann mit Österreich durch einen weiteren, unlösbaren Bund vereinigt werden. Man nannte diese ^eindeutschepartei die Erbkaiserpartei oder die kleindentsche Partei. Partei ^hr standen verschiedene Gruppen gegenüber, die man als die g r o ß -grcißdeutsche deutsche Partei zusammenfaßte und die unter sich nur insofern einig Partei, waren, als sie erstens in dem Ausschluß Österreichs eine Verkleinerung Deutschlands sahen, die sie nicht zugeben wollten, und zweitens aus Abneigung gegen Preußen Gegner eines preußischen Kaisertums waren. gemalt™1* Eine der ersten Maßnahmen des Parlaments war, daß es eine vor-

4. Die Zeit der Umwälzungen - S. 37

1909 - Leipzig : Hirt
117. Volkserhebungen in auerdeutschen Lndern. 37 Knigs. Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott." Die letzte Ruhesttte fand er neben seiner Luise im Charlottenburger Mausoleum. Nie war der Staat in grerer Not gewesen als unter seiner Regierung, nie hatte er sich mit solcher Kraft wieder emporgearbeitet. 117. Volkserhebungen in auerdeutschen Lndern. Kriegerische Verwicklungen unter den Hauptmchten wurden durch das Zusammenhalten der Heiligen Allianz, namentlich durch das freund-schaftliche Verhltnis zwischen sterreich, Preußen und Rußland ver-mieden. Dagegen riefen die nationalen und freiheitlichen Bestrebungen in mehreren Lndern bewaffnete Volkserhebungen hervor. 1. Der Befreiungskampf der Griechen, 18211829. Zuerst erreichte der nationale Gedanke sein Ziel in Griechenland. Die Griechen, von jeher kluge Handelsleute, waren unter der im allgemeinen nicht harten trkischen Herrschaft wohlhabend geworden, und die westeuropische Bil-dung war ihnen nicht fremd geblieben. Schiller in Jena weckte in seinen griechischen Zuhrern das Verstndnis fr die Zeit des Leonidas und Themistokles und damit die Begeisterung fr ihr Vaterland. Es ent-stand ein Bund, der sich die Befreiung Griechenlands zur Aufgabe machte und weite Verbreitung fand. Das Haupt des Bundes war der Fürst Alexander Ipsilanti, ein Offizier in russischen Diensten. Im Vertrauen ans die Hilfe des Zaren Alexander erregte er 1821 1821. in der Moldau einen Aufstand gegen die Trken. Aber der Zar blieb teilnahmlos, die heilige Schar", die Ipsilanti gebildet hatte, wurde auf-gerieben, und er selber floh nach Ungarn, wo er gefangen gehalten wurde. Ein allgemeiner Aufstand der Griechen war die Folge. Sie kmpften mit groer Tapferkeit und erhielten aus allen Lndern Europas Unter-sttzung durch Freiwillige (unter denen auch der englische Dichter Lord Byron war). Aber ihnen fehlte eine einheitliche Leitung und militrische Ausbildung. Nach dem Falle der heldenmtig verteidigten Festung Missolunghi war ihre Lage hoffnungslos. Da vereinigte sich England mit Frankreich und Rußland (wo 1825 Nikolaus I. den Thron bestiegen hatte), um den Griechen zu helfen, trotz Metternichs Gegenbemhungen, der auch hier alles beim alten lassen wollte. Die vereinigte Flotte der drei Mchte und ein von Norden ein-rckendes russisches Landheer besiegten die Trken, und der Sultan sah sich 1829 im Frieden zu Adrianopel gezwungen, die Griechen frei- 1829. zugeben. 1832 setzten die Mchte Otto von Bayern, einen Sohn Ludwigs I., 1832. der sich als Griechenfreund hervorgetan hatte, als König ein. Nur lang-sam wich unter seiner Regierung die Verwilderung und Verwstung, die'

5. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 92

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
92 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. wurde nach deutschem Muster organisiert und die allgemeine Wehrpflicht eingefhrt. Demgegenber war es die erste Ausgabe der deutschen Staatsmnner, das Vaterland so verteidigungsshig zu machen, da es im Notsall jeden feindlichen Angriff allein zurckzuweisen imstande wre. Ein groes Volk besteht nur durch sich selbst und aus eigener Kraft", erklrte Graf M o l t k e 1874 im Reichstage, als er eine weitere Verstrkung des Heeres befrwortete; und Fr st Bismarck sagte in der berhmten Reichstags-rede, die er im Februar 1888 hielt, und in welcher er einen berblick der Deutschlands auswrtige Politik gab: Wir Deutsche frchten Gott, aber sonst nichts in der Welt!" Doch hielt es der groe Staatsmann von vorn-herein fr seine Pflicht, durch Bndnisse mit anderen Mchten die Macht-stellung Deutschlands zu verstrken und den Frieden zu sichern. Zunchst war es ebenso fr Kaiser Wilhelm wie fr seinen Kanzler ausgemacht, da Deutschland in erster Linie mit Rußland ein gutes Verhltnis zu wahren habe, bessert Kaiser Alexander Ii., der Neffe des deutschen Kaisers, auch seinerseits zu Deutschland hinneigte. Da es Bismarcks kluger und vershnlicher Staatskunst gelang, auch mit st e r r e i ch wieder gute Be-ndnis^ Ziehungen anzuknpfen, entstand im Jahre 1872 das Dreikaiser -bndnis, das, solange es bestand, als ein Bollwerk des Friedens wirkte; in ihm nahm Deutschland die fhrende Stellung ein. Da trat infolge der orientalischen Verwickelungen eine Ver-schlechterung der Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland ein. Seit dem Jahre 1875 entstanden Ausstnde der unter trkischer Herrschast leben-den Christen in Bosnien, der Herzegowina und Bulgarien. Als diese von den Trken in greuelvoller Weise bekmpft wurden, mischte sich Rußland ein und erklrte an die hohe Pforte den Krieg. Der russisch-trkische Krieg, der von 1877 bis 1878 dauerte, fhrte nach mancherlei Wechselfllen zur Besiegung der Trkei, die zu einem sehr ungnstigen Frieden gezwungen wurde. Da trat England fr sie ein. Ein Weltkrieg drohte auszubrechen und wurde nur dadurch abgewandt, da die Ko?gngesandten der Gromchte zu einem Kongre zusammentraten, der in 1878. Berlin abgehalten wurde; den Vorsitz fhrte der deutsche Reichskanzler, der, wie er selbst sagte, als ehrlicher Makler" sein Amt verwaltete. Auf dem Kongre wurden die politischen Verhltnisse der Balkanhalbinsel neu geordnet, ein neues, von der Trkei abhngiges Frstentum Bulgarien ge-schassen, Bosnien der sterreichischen, Cypern der englischen Verwaltung unterstellt. Die Russen aber, welche sich durch die Bestimmungen des Kon-gresses benachteiligt fhlten, schoben die Schuld dafr ohne jede Berechtigung

6. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 109

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Kaiser Wilhelm Ii. 109 Von nicht geringerer Bedeutung war es, da es 1908 der jungtrkischen Trkei. Partei, die sich besonders auf das Offizierkorps sttzte, gelang, einen vlligen Umschwung in der Trkei herbeizufhren; der Sultan Abdul Hamio wurde gentigt eine Verfassung zu geben und ein Parlament zu berufen. Ein militrischer Putsch der Gegenpartei (1909) hatte keinen dauernden Erfolg; das Armeekorps von Saloniki zog, befehligt von jungtrkisch ge-sinnten Offizieren, gegen Konstantinopel, besetzte die Stadt nach kurzem Straenkampf, und Abdul Hamid wurde gezwungen der Herrschast zu ent-sagen. An seiner Stelle bestieg sein Bruder Mohamed V. den Thron. Im Verlauf der trkischen Wirren hatte sich Bulgarien, bisher Baikan-nach den Bestimmungen des Berliner Kongresses von 1878 ein tributpflichtiger mn" Schutzstaat der Trkei, fr unabhngig erklrt, und Fürst Ferdinand, ein Prinz von Koburg, hatte den Knigstitel angenommen. Gleichzeitig hatte sterreich-Ungarndie Provinzen Bosnien und Herzegowina, deren Verwaltung es auf Grund der Abmachungen des Berliner Kongresses ber-nommen hatte, die aber dem Namen nach Teile des trkischen Reiches ge-blieben waren, annektiert. Dieser Schritt ries in Serbien und berhaupt in weiten Kreisen des Slawentums heftige Erregung hervor. Die Serben rsteten auf das eifrigste und hofften auf Rulands Untersttzung; die Spannung, die im Verhltnis der europischen Staaten seit mehreren Jahren eingetreten und immer strker geworden war, schien sich in einem Weltkrieg entladen zu wollen. Da erwies sich das deutsch-sterreichische Bndnis als eine starke Sttze des Friedens; gegenber dem festen Ent-schlu der deutschen Reichsregierung, im Falle einer russischen Kriegs-erklrung mit ganzer Heeresmacht dem verbndeten sterreich zu Hilfe zu kommen, gab Rußland seine drohende Haltung auf; die europischen Mchte stimmten der Annexion Bosniens und der Herzegowina durch Osterreich-Ungarn zu. Dennoch ist die europische Lage nicht ohne Gefahren. Das politisch und wirtschaftlich ausstrebende Deutsche Reich hat zahlreiche Gegner: neben Frankreich, das aus die 1871 verlorenen Provinzen noch immer nicht ver-zichten mag, einerseits das Slawentum, das dem germanischen Wesen teil-weise mit Erbitterung gegenbersteht, insbesondere in sterreich gegen das Deutschtum einen haerfllten Kampf fhrt, andererseits England, das sich durch die wachsende deutsche Flotte in der bisher behaupteten Herrschaft der die Meere und zugleich durch die steigende Bedeutung des deutschen Handels in seiner Welthandelsstellung bedroht fhlt. Anspannung unserer nationalen Krfte, Strkung unseres Vaterlandsgefhls, Treue zu Kaiser und Reich mu unsere Losung sein, wenn unser Volk groß und mchtig bleiben soll.

7. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 120

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
120 Geschichtliche Tabellen, i8. Juni Sieg Blchers und Wellingtons bei B e l l e A l l i a n c e. Abdankung Napoleons; St. Helena. Der zweite Pariser Friede. Der Wiener Kongre. Vierte Teilung Polens. 1815 1866 x' 2. Die Zeit de- deutschen Bundes. 1815 1840 I. Die letzten Jahrzehnte Friedrich Wilhelms Iii. Grndung der heiligen Allianz. Metternich. Der griechische Aufstand. Schlacht bei Navarin. Russisch-trkischer Krieg. Grndung des Knigreichs Griechenland. Nationale und konstitutionelle Bestrebungen in Deutsch-land. 1817 Das Wartburgfest der Burschenschaft. Ermordung Kotzebues durch Sand. Die Karlsbader Beschlsse. Preuisch-hessische Zolleinigung, der Anfang des Zoll-Vereins. 1830 Die Julirevolution in Frankreich. Sturz des Bourbonen Karl X. Erhebung Louis Philipps von Orleans. Aufstand der Polen. Losreiung Belgiens von den Niederlanden. 1840 1861 Ii. Die Zeit Friedrich Wilhelms Iv. 184.7 Der Vereinigte Landtag. 1848 ^ebr. Die franzsische Februarrevolution. Sturz Louis Philipps und Erklrung der Republik. Die deutsche Mrzrevolution. Aufstnde in Wien und Berlin. Die preuische Nationalversammlung. Verleihung einer Verfassung durch Friedrich Wilhelm Iv. Thronbesteigung Franz Josephs. Siege Radetzkys der die Sardinier. Niederwerfung des ungarischen Aufstandes mit Hilfe des Kaisers Nikolaus I. von Rußland. 1848 1849 Das erste deutsche Parlament zu Frankfurt. Schleswig-Holsteinischer Krieg. 1849 Kaiserwahl. Friedrich Wilhelms Iv. Ablehnung. I

8. Deutsche Geschichte - S. 261

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die uere Politik des deutschen Reichs. 261 dem Jahre 1875 entstanden Aufstnde der unter trkischer Herrschaft lebenden Christen in Bosnien, der Herzegowina und Bulgarien. Als diese von den Trken in greuelvoller Weise bekmpft wurden, mischte sich Rußland ein und erklrte an die Hohe Pforte den Krieg. Der russisch-trkischekrieg, der von 1877 bis 1878 dauerte, fhrte nach mancherlei Wechselfllen zur Besiegung der Trkei, die zu einem sehr ungnstigen Frieden gezwungen wurde. Da trat England sr sie ein. Ein Weltkrieg drohte auszubrechen und wurde nur dadurch abgewandt, da die Gesandten der Gromchte zu einem Kongre zusammentraten, der in B e r l i n abgehalten wurde; den Gruner Vorsitz fhrte der deutsche Reichskanzler, der, wie er selbst sagte, als ehr- 1878-licher Makler" sein Amt verwaltete. Auf dem Kongre wurden die politischen Verhltnisse der Balkanhalbinsel neu geordnet, ein neues, von der Trkei abhngiges Frstentum Bulgarien geschaffen, Bosnien der fter-reichischen, Cypern der englischen Verwaltung unterstellt. Die Russen aber, welche sich durch die Bestimmungen des Kongresses benachteiligt fhlten, schoben die Schuld dafr ohne jede Berechtigung Deutschland zu. Seitdem trat eine Erkaltung in den gegenseitigen Beziehungen beider Mchte ein. Diese Wahrnehmung brachte Bismarck zu dem Entschlsse, ein engeres Bndnis mit O st e r r e i ch einzugehen, und er erhielt dazu die Genehmigung Mrre? seines Kaisers. Der Zweibund, der 1879 abgeschlossen wurde, verwandelte 1879-sich vier Jahre spter durch den Beitritt Italiens in einen Dreibund. Die Italiener hatten sich den Umstand zu nutze gemacht, da des deutsch-franzsischen Krieges wegen die franzsische Besatzung, die bisher zum Schutze des Papstes in Rom gestanden hatte, abgezogen war. Im September 1870 hatten sie Rom besetzt; jetzt erst war die Einheit Italiens vollendet. Aber der junge Staat litt unter der Migunst Frankreichs; und als Frankreich die Schutzherrschaft der das Algerien benachbarte Tunis bernahm, welches die italienischen Staatsmnner einst fr ihr Vaterland zu erwerben gehofft hatten, schlo sich Italien, wo im Jahre 1878 auf Viktor Emanuel sein Sohn H u m b e r t gefolgt war, im Jahre 1883 an das deutsch-sterreichische Bndnis an. Der Dreibund ist seitdem regelmig verlngert worden. 1883- Einige Jahre spter, im Jahre 1887, schien es wirklich zu dem Kriege zwischen Frankreich und Deutschland, der so lange gedroht hatte, kommen zu sollen; es war die Zeit, wo der General Boulanger franzsischer Kriegs-minister war. Doch blieb auch dieses Mal der Friede erhalten. In Rußland wurde Alexander Ii., derselbe Kaiser, dem die russischen Bauern ihre Befreiung von der Leibeigenschaft verdanken, 1881 das Opfer eines Dynamit-Attentats. Ihm folgte Alexander Iii., zuatkranbenn. dem Bismarck ein leidliches Verhltnis zu erhalten wute, obwohl er kein

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 226

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
leistet. Die beiden Frstentmer Walachei und Moldan wurden zunchst unter den Gesamtschutz der europischen Gromchte gestellt, im Jahre 1861 aber zu dem Frstentum Rumnien vereinigt. Die Rumnen whlten 1866 den Prinzen Karl von Hohenzollern-Sigma ringen zu ihrem Fürsten, der 1881 die Knigswrde annahm; seine Gemahlin, eine geborene Prinzessin Wied, fhrt als Dichterin den Namen Carmen Shlva". Die Bestrebungen der Italiener, die ganze Halbinsel zu einem Ein-heitsstaate umzugestalten, gewann eine grere Aussicht, als sich der König Viktor Emanuel Ii. von Sardinen an die Spitze der Bewegung stellte. Er berief zur Durchfhrung der nationalen Einigung den Grafen Cavour in sein Ministerium und schlo ein Bndnis mit Frankreich. Als Osterreich zum Schutze seiner italienischen Besitzungen ein Heer in Piemont einrcken lie, vereinigte Napoleon seine Hilfstruppen mit den Italienern, um Italien bis zur Adria" freizumachen. Die sterreicher wurden bei Magsnta und Solferino (1859) geschlagen, und im Frieden zu Villasranka (bei Verona) trat sterreich die Lombardei an Napoleon ab, der sie gegen Savoyen und Nizza Viktor Emanuel berlie. Iokgen der franzsischen Kebruarrevotution fr verschiedene Staaten Kuropas. 1. Deutschland, a) Die deutsche Nationalversammlung. Von Frankreich verbreitete sich die politische Bewegung der ganz Deutsch-land, und in strmischen Volksversammlungen verlangte das Volk Aus-dehnuug der Volksrechte, vor allem Freiheit der Presse, der Wissenschast und des Bekenntnisses, Vereins- und Versamm-luugsr echt, Schwurgerichte und die Einrichtung einer allgemeinen Volksbewaffnung (Brgerwehr) und Schaffung eines allge-meinen deutschen Parlaments. Die Regierungen der Klein- und Mittel st aateu gaben ihren Lndern freisinnige Reformen, die spter als Mrzerrungenschaften" bezeichnet wurden. Auch der Deutsche Bund kam dem Verlangen des Volkes nach einer deutschen Reichsversassung nach, und am 18. Mai 1848 trat in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. auf Grund allge-meiner Wahlen das erste deutsche Parlament zusammen. Der Bundestag (S. 199) lste sich auf. und der populre Erzherzog Johann von sterreich wurde zum Reichsverweser gewhlt. Die Nationalversammlung begann ihre Arbeit mit der Feststellung -der Grundrechte des^.deutschen Volkes", teilte sich aber schont bald in mehrere Partemr, die demokratische, die einen republikanischen > Bundesstaat forderte, /die gtb^d'effche, die einen Bundesstaat mit sterreich an der Spitze verlangte, und eine^kleindeutsche, die fter-reich ausschlo und eine Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 228

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
tag zu Frankfurt. Ein Krieg zwischen Preußen, sterreich und Rußland schien unvermeidlich zu sein. Die Entscheidung brachte ein Verfassuugs-streit, der in Kurhessen ausgebrochen war. Nachdem zwischen preu-ischen und bayerischen Truppen einige Schsse bei Bronzell in der Nhe von Fulda i) gewechselt waren, stellte Preußen, durch die Haltung Ru-lauds und durch seine damalige Heeresverfassung veranlat, die Feind-Seligkeiten ein. Durch den Vertrag von Olmtz (1850) unterwarf sich Preußen auf Kosten seines Ansehens allen Forderungen sterreichs (Auslieferung.von Schle^wigholstein an Dnemark, Auflsung der Union it. f. w.), Clin iitzer Pnnkta tion". Der Deutsche Bund wurde wiederhergestellt, die von der Frankfurter Nationalversammlung befchlofsenen Grundrechte des deutschen Volkes" aufgehoben, und die deutschen Einheits- und Freiheitsbestrebungen nahmen ein klgliches Ende. Preußen erlitt eine schwere Niederlage und verlor an Ansehen im Auslande. Auch die im Jahre 1848 geschaffene deutsche Flotte wurde 1852 meistbietend verkauft. 2. Preußen. Siehe Seite 218. 3. sterreich und Ungarn. In Wien riefen die Nachrichten von den Pariser Vorgngen eine groe Erregung hervor; Metternich flchtete nach England, der Kaiser gewhrte eine freisinnige Verfassung fr sterreich-Ungarn. hob die Zensur auf und berief einen konstituieren-den Reichstag nach Wien. Als Italiener, Tschechen und Magy-aren ihre nationale Selbstndigkeit forderten, kam es zu gewaltigen Aufstnden, die mit Waffengewalt niedergeschlagen wurden. Kaiser Ferdinand dankte zu guusten seiues jetzt noch regierenden Neffen Franz Joseph ab. In Ungarn hatte der geistreiche Schriftsteller und gewaltige Redner Koffuth das Volk fr eine selbstndige Verwaltung und ein eigenes Ministerium begeistert. Als der Kaiser diesen Forderungen nicht entsprechen wollte, bestritt Koffuth dem Hanfe Habsburg das Recht der Thronfolge in Ungarn und lie sich zum Diktator whlen. Mit Hilfe Rulands, das frchtete, von Ungarn mchten die gleichen Ideen nach Polen bertragen werden, wurde der Aufstand niederge-schlagen und der die Fhrer ein furchtbares Strafgericht verhngt; Koffuth floh nach der Trkei. ])';,S)er Schimmel von Bronzell."
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